Die Masken der Liebe

Die Wellen schlugen leise gegen die Hafenmauern von Meosaan, während sich die Stadt auf ihr bedeutendstes Fest vorbereitete. In dieser Nacht, so glaubte man, wandelte Mentron selbst unter seinem Volk, verborgen hinter einer Maske, um das Wesen der Liebe in all ihren Formen zu kosten.
Die wachsame Flamme

Die Nacht, in der das alte Jahr sterben würde, war gekommen. Die Dunkelheit legte sich über das Land wie ein schwerer Mantel und der Wind, der durch die kahlen Äste pfiff, trug das Flüstern der Zeit mit sich. Inmitten der frostigen Stille versammelten sich die Anhänger Taranidas in einem kleinen Heiligtum, tief verborgen im Herzen eines Waldes. Hier, in einem Kreis aus leuchtenden Glyphen, ruhte der Ewigkristall, ein glühender Splitter von Taranidas Macht. Sein Licht war sanft, fast zögerlich wie das Flackern einer schwachen Kerze, doch selbst dieses schwache Glühen hielt die Finsternis auf Abstand.
Flügel und Geweih

In den nebelverhangenen Tiefen des Vergessens, als das Rad der Zeit noch nicht seinen Lauf genommen hatte, erblickte ich das verborgene Mysterium des Ursprungs. Meine Gabe erlaubt mir, durch die Schleier der Ewigkeit zu blicken, um die Geheimnisse zu entdecken, die seit undenklichen Zeiten in den Herzen der Staubgeborenen ruhen. Vor meinem inneren Auge schwebe ich über das goldene Meer des Chaos und spüre die wispernden Stimmen des Vergessens, die den Ursprung vor allen zu verbergen gedenken. Ich bewundere das ewige Spiel von Licht und Dunkelheit, das sich in den Tiefen der Leere entfaltet und beobachte die Geschwister, H’ekatee und den Dynast des Nichts, wie sie im stummen Reigen des Reifens miteinander tanzen.